Langsame Kassen

Chronik der Woche

Ein japanischer Supermarkt setzt auf langsame Kassen. Und die Essensretter von Footwatch warnen vor einer Abschwächung der Lebensmittelampel. Die Woche im Überblick.

Jeder vierte Japaner ist älter als 65 Jahre, weil Japaner sich gesund ernähren und das Land über ein gutes Gesundheitssystem verfügt. Obwohl die Rentner zu den fittesten der Welt gehören, kommt es an den Kassen von Supermärkten aber immer wieder zu Staus. Weshalb ein Einkaufszentrum in der Provinz Fukuoka nun zu bestimmten Zeiten eine „langsame Kasse“  für alte Menschen eingerichtet hat, die sich gestresst fühlen, wenn sie Kleingeld abzählen müssen, sich hinter ihnen aber eine Schlange genervter Kunden bildet, denen es nicht schnell genug gehen kann.

Damit den Älteren nicht der Spaß beim Einkaufen vergeht, weist der Supermarkt vorerst zweimal im Monat eine Kasse stundenweise als „langsam“ aus. Und die Kassierer wurden angewiesen, sich auf die Bedürfnisse langsamerer Kunden einzustellen.

Titelfoto: imtmphoto/deposit

Die Verbraucherorganisation Foodwatch befürchtet, dass die Lebensmittelampel Nutri-Score dahingehend verändert werden soll, dass fett- und zuckerhaltige Produkte künftig besser abschneiden. Das würden interne Dokumente des staatlichen Max-Rubner-Instituts (MRI) belegen, das mit einer Überprüfung des Nutri-Score beauftragt wurde.

„Erst wollte die Lebensmittel-Lobby den Nutri-Score verhindern, jetzt will sie ihn möglichst unschädlich machen“, klagte die Foodwatch-Campaignerin Luise Molling im Spiegel. Wenn sogar zuckrige Getränke grünes Licht bekämen, verkomme die Lebensmittelampel zu einem Marketing-Instrument.

So enthalte ein Traubensaft 60 Prozent mehr Zucker als Coca-Cola, solle aber trotzdem ein grünes „A“ bekommen wie Wasser. Bislang ist er mit der schlechtesten Kategorie, einem roten „E“ bewertet. Bislang berechnet der Nutri-Score Getränke noch gesondert, künftig sollen sie aber wie feste Lebensmittel betrachtet werden.  

Wurst und Grillfleisch sollen künftig den MRI-Dokumenten zufolge ebenfalls besser abschneiden, indem der Proteingehalt von Fleisch- und Wurstwaren stärker gewichtet werde.  Und auch zuckerhaltige Kaffeegetränke  sollen anhand von Portionsgrößen besser bewertet.  

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