Corona verhindert Impulskäufe

Chronik der Woche

Der Preis von Speiseeis soll neu bemessen werden. Die EU hält an der „normalen Eutersekretion“ fest. Kassenzonen sind nicht länger gemütliche Wartebereiche. Und Heiko Antoniewicz kocht nun auch mit Asche. Die Woche im Überblick.

Bundesweit für eine Vergleichbarkeit von Mengenangaben bei Speiseeis einsetzen, will sich Anna Gallina (Die Grünen), die Hamburger Senatorin für Verbraucherschutz. Ihrer Meinung nach sollte der Preis für Speiseeis aus dem Supermarkt nicht mehr nach seinem Volumen, sondern nach seinem Gewicht bemessen werden, da es oft mit Luft aufgeschlagen wird, um cremiger zu werden. Eisproben der Hamburger Verbraucherzentrale hatten zuvor ergeben, dass sich Fertigeis bei gleichem Volumen von einem Liter deutlich im Gewicht unterschied. Demnach wäre das Eis mit der meisten Luft im Test eigentlich mehr als doppelt so teuer, wenn sich der Preis auf das Gewicht bezöge.

Vor drei Jahren entschied der Europäische Gerichtshof, dass vegane Produkte nicht mehr als „Pflanzenkäse“ oder „Tofubutter“ verkauft werden dürfen, weil die Bezeichnung „Milch“ Produkten vorbehalten sei, die aus der „normalen Eutersekretion“ von Tieren gewonnen werden. Nun will das EU-Parlament die Agrarmarktordnung diesem Entscheid anpassen und auch Bezeichnungen wie Veggie-Wurst, veganes Steak oder Burger-Alternative nicht mehr zulassen. 

Hersteller wie Beyond Meat, Upfield, Unilever, Nestlé oder Seamore verlangen indes eine Lockerung des geltenden Bezeichnungsschutzes, weil sich die Verbraucher längst an Soja- oder Mandelmilch gewöhnt hätten. Eine Umfrage des Bundesverbands der Verbraucherzentralen entkräftete zudem die Behauptung der EU. Ihr zufolge würden Konsumenten von der aktuellen Kennzeichnungspraxis nicht in die Irre geführt.

Die Nutzung der Namen Milch, Joghurt, Fleisch und Co. sei, so Felix Domke vonder NGO ProVeg in der „Deutschen Handwerkszeitung“ vielmehr „wichtig, um der Verbraucherschaft Informationen über Geschmack, Textur, Aussehen und Verwendung der Fleischalternativen zu vermitteln.“

Weil in den Kassenzonen von Supermärkten seit Corona Abstände eingehalten werden müssen, sind sie nicht mehr „gemütliche Wartebereiche“, in denen sich die Kunden schnell noch mit Schokolade, Kaugummi oder Zigaretten versorgen können. Immer mehr Supermärkte und Discounter gehen deshalb dazu über, die traditionell dort erhältlichen Waren nun mithilfe von Pappaufstellern an anderer Stelle zu präsentieren, um auch weiterhin Impulskäufe zu ermöglichen.

Asche ist eine Zutat, die die Menschheit schon seit der Entdeckung des Feuers begleitet. Zu Unrecht als Karzinogen gebrandmarkt und aus den Küchen verbannt, hält sie – wissenschaftlich rehabilitiert – gerade wieder Einzug in Form von Aktivkohle als Detoxzusatz (z.B. schwarze Detox-Limo) oder Dekoelement (z.B. Morbierkäse). Dabei ist eine Zubereitung mit Asche vielmehr als nur eine interessante Geschmacksvariation bekannter Lebensmittel, wie ein neues Kochbuch von Heiko Antoniewicz, Adrien Hurnungee und Thomas Ruhl (Fotos) zeigt. Der großformatige Kochbuchbildband „Asche, Glut & Feuer“ ist in der Edition Port Culinaire erschienen und zum Preis von 29,90 Euro direkt beim Verlag erhältlich.

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