Kuschelrock senkt die Arbeitsleistung

It's Showtime!

Was Köche wissen sollten

Drei Wochen lang beobachtete der Psychologe Adrian North von der
Universität Leicester 72 Angestellte einer Bank, um herauszufinden,
welche Musik die Produktivität am Arbeitsplatz fördert.  Überraschendes Ergebnis der Studie: Schnelle Rhythmen steigerten die Arbeitsleistung um 20 Prozent gegenüber langsamem Kuschelrock. Dies gelte, schränkte North allerdings ein, vor allem für einfache Tätigkeiten in eher langweiligen Berufen, während kreativ arbeitende Angestellte, die sich in ihrem Job sehr konzentrieren müssten, Musik eher als störenden Lärm empfanden.
Auf Rockmusik schwört auch der Verband der britischen (!) Tomatenzüchter. Selbst Züchter, die ihre Pflanzen vorzugsweise mit
Klassik beschallten, hätten einräumen müssen, dass  Schlagzeug und Bässe von Nutzen sind, weil durch die so erzeugten Vibrationen mehr Blütenpollen freikämen, wodurch wiederum weitaus mehr Pflanzen befruchtet würden.
Größter Beliebtheit bei den Züchtern erfreuten sich Gary Glitters „Leader Of The Gang“ und – merkwürdigerweise – alles von Simply Red.
 

Nachdem Steven Tyler und Joe Perry von Aerosmith in Norwell bei
Boston das Mount Blue eröffnet hatten, wurde es unter Rockstars
Mode, ein Restaurant zu besitzen. Michael Stipe von R.E.M. eröffnete
in Athens, Georgia die Veggie-Bar The Grit in jenem Haus, das er als
Teenager einst mitbesetzt hatte, zahlte seine Zeche aber stets selbst, wenn er dort aß. Alice Cooper legte sich 2000 in Phoenix, Arizona ein Rock & Jock-Restaurant zu. Erwartungen, die Kellnerinnen würden oben ohne bedienen, enttäuschte er aber mit dem Hinweis, das Cooperstown sei ein Familienrestaurant. Britney Spears eröffnete im Juni 2002 das nach dem Standort New York und ihrem Heimatstaat Louisiana benannte Restaurant Nyla. Und Jennifer Lopez im selben Jahr in Pasadena, Kalifornien das Restaurant Madre.
Vor dem Konkursrichter endete hingegen Grace Jones‘ überteuertes
Nouvelle-Cuisine-Bistro mitten in Manhattan. Joe Cocker musste
wegen Besuchermangels im Februar 2003 sein Restaurant The Mad
Dog Ranch Fountain Café in dem 650-Einwohner-Nest Crawford,
Colorado schließen. Und Chuck Berry seinen St. Louis Diner, als bekannt wurde, dass er auf dem Damenklo eine versteckte Videokamera installiert hatte.
Vom Rockstar zum Koch umschulen ließ sich jedoch nur einer.
Nachdem er bei Hüsker Dü Bass gespielt, die Band sich aber aufgelöst hatte, absolvierte Greg Norton eine Kochlehre und wurde schließlich Chefkoch im Restaurant The Staghead in Red Wing, Minnesota. Schon bald war Norton davon überzeugt, dass die Choreografie wichtiger sei als das Kochen selbst. Ein Menü war für ihn die Setlist, das Mise en place eine Art Soundcheck und das Öffnen der Tür signalisierte ihm: It’s Showtime!
 

Auszüge aus „Gastromania“ von Hollow Skai (217 Seiten, Euro 9,99), erhältlich in allen Online-Buchshops und Buchhandlungen oder bei www.bod.de

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