Lockdown light

Illustrierte Wochenschau

Einzelhändler dürfen wieder öffnen. Bierbrauer erhalten Überbrückungshilfe. Lebensmittel sind teurer geworden. Pril ist die Mogelpackung des Monats. SBI stellt sich neu auf. Und Marco Nussbaum präsentiert auf der Intergastra ein neues Talk-Format der Gastro Vision.

Der Lockdown wird vorerst bis zum 28. März verlängert. Das haben Bund und Länder in dieser Woche beschlossen. In Ländern mit einer Siebentagesinzidenz von weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 EinwohnerInnen dürfen Einzelhandelsgeschäfte allerdings wieder öffnen, wobei die zugelassenen Kundenzahlen den Größen der Verkaufsfläche angepasst werden sollen. Auch die Öffnung der Außengastronomie wurde für den Fall in Aussicht gestellt, dass die Siebentagesinzidenz 14 Tage nach der Wiedereröffnung des Einzelhandels stabil bei weniger als 50 Neuinfektionen liegt; jedoch nur bei vorheriger Terminbuchung, Dokumentation und Kontaktnachverfolgung. Bei Tischen mit Personen aus mehreren Hausständen wird ein tagesaktueller Test erforderlich sein. 

Mit der Öffnung des Einzelhandels sollte auch die Durchführung von Messen wieder zugelassen werden. Das fordert Philip Harting vom Verband der deutschen Messewirtschaft (Auma). Denn die Unternehmen bräuchten dringend ihre Branchenplattformen.

Überbrückungshilfe für Bierbrauer. Die deutschen Brauereien sollen die Kosten für Bier erstattet bekommen, das sie wegschütten mussten, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war. Dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel  zufolge könnten Brauer den Wert der Ware zu 100 Prozent abschreiben, überschüssiges Fassbier könne als Fixkosten geltend gemacht werden. Neben den Brauern sollen auch Winzer von dieser Maßnahme profitieren.  

Die deutschen Brauereien hatten 2020 durchschnittlich 23 Prozent weniger Umsatz gemacht. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Brauer-Bunds. Der Pro-Kopf-Konsum sank auf 88 Liter jährlich und damit auf den Stand Ende der 1950er Jahre. Vor allem kleinere Betriebe kämpfen ums Überleben, während große Brauereien wie Bitburger von dem gestiegenen Flaschenbierverkauf im Einzelhandel profitieren. Axel Dahm, der Chef der Bitburger Braugruppe, zeigte sich denn auch gegenüber dem Handelsblatt recht optimistisch: „Es geht uns nicht gut, aber wir sind in keiner Weise gefährdet.“ Anteil daran hat wohl seine bereits 2016 eingeschlagene Strategie, sich vom Sportsponsoring und den ruinösen Rabattschlachten im Supermarkt zu entfernen und auf innovative Produkte zu setzen. 

Preiserhöhungen. Die Preise für Nahrungsmittel sind derweil in Deutschland um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Dienstleistungen verteuerten sich ebenfalls um 1,4 Prozent, Wohnungsmieten legten um 1,3 Prozent zu, die Preise für Energie hingegen nur um 0,3 Prozent.

EinzelhändlerInnen, die wegen des Shutdowns ihre Geschäfte schließen müssen, dürfen jedoch nicht eigenmächtig die Mieten für  Ladenräume reduzieren oder einstellen. Das entschieden dem Spiegel zufolge das Oberlandesgericht Karlsruhe und das Oberlandesgericht Dresden in zwei Berufungsfällen. Der Shutdown begründe schließlich keinen „Sachmangel des Mietobjekts“, der allein zu einer Reduzierung der Miete berechtige. Der Zustand der Mieträume habe vielmehr die vorgesehene Nutzung als Verkaufs- und Lagerräume weiterhin erlaubt.

Mogelpackung des Monats. Mit diesem Preis zeichnete die Verbraucherzentrale Hamburg das Spülmittel Pril von Henkel aus, weil eine Flasche statt 750 bzw. 500 Milliliter nur noch 675 bzw. 450 Milliliter enthält. Der Preis war bei vielen Händlern aber derselbe geblieben, sodass das Spülmittel 11 Prozent teurer wurde.

Förderpreis-Gewinner stellt sich neu auf. Wie wir bereits in der Woche zuvor mitgeteilt haben, hat Jürgen Thamm, der zuletzt als Regional Director Continental Europe der Compass Group für 20 Länder verantwortlich war, eine leitende Position in der neu gegründeten SBI Innovation Management AG in der Schweiz übernommen. Die SBI-Gruppe ist eine familiengeführte Firmengruppe,  die in Europa, Asien und Amerika neue und nachhaltige digitale Lösungsansätze anbietet und entwickelt. Thamm war auf sie aufmerksam geworden, als sie mit dem Förderpreis der Gastro Vision 2020 ausgezeichnet wurde. 

 

Last not least. Marco Nussbaum, der Gründer der Hotelmarke Prizeotel und Herausgeber des Podcasts „So geht Hotel heute“, präsentiert im Rahmen der INTERGASTRA digital ein neues Talk-Format der Gastro Vision. Mit Experten aus den Bereichen Human Resources und Hotellerie debattiert er am 8. März von 16 – 17 Uhr und am 9. März von 15.30 – 16.30 Uhr über die Fragen „Corona – Was können Führungskräfte jetzt für ihre Mitarbeiter tun?“ und „Neuer Personalmangel nach der Corona-Pandemie?“ Die Talks können online unter www.intergastra-digital verfolgt werden. Ihre Teilnahme zugesagt haben Dr. Julia Dannath-Schuh, die Personalexpertin, Psychologin und Vizepräsidentin Personalentwicklung und Leadership der ETH Zürich, und der Branchenexperte Jochen Oehler, Vorstand der DEHAG Hospitality Group.

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