Goldhasen hoppeln zum Bundesgerichtshof

Illustrierte Wochenschau

Nestlé hält eigene Produkte für ungesund. Schlachthöfe müssen höhere Mindestlöhne zahlen. Goldhasen hoppeln vors Bundesgericht. Und Tchibo erhöht den Kaffeepreis. Unsere Woche im Überblick.

Einem Bericht der Financial Times zufolge, hält der größte Lebensmittelkonzern der Welt, Nestlé, 60 Prozent seiner Produkte für ungesund. Eine firmeninterne Präsentation mutmaße sogar, dass einige Produktkategorien auch nie die Kriterien für die Bezeichnung „gesund“ erfüllen könnten – „ganz gleich, welche Anstrengungen Nestlé zu diesem Zweck unternehme“. Das australische „Health Star Rating“, ein anerkanntes Bewertungssystem für Lebensmittel, vergab an 37 Prozent aller Lebensmittel und Getränke von Nestlé lediglich 3,5 von 5 möglichen Sternen. Allein Produkte, die eine höhere Bewertung erhielten, könnten auch als gesund bezeichnet werden.

Auf einen Mindestlohn von 10,80 Euro für etwa 160.000 in Schlachthöfen und Wurstfabriken Beschäftigte haben sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Arbeitgeber der deutschen Fleischwirtschaft geeinigt. Bis zum Dezember 2023 soll der Mindestlohn dann auf 12,30 Euro angehoben werden. Diesen Tarifabschluss hätten die Arbeitnehmer mit zahlreichen Streiks durchgesetzt, meinte der stellvertretende NGG-Vorsitzende Freddy Adjan. 

Deutschlands meistverkaufter Schokoladenhase, der Goldhase von Lindt, musste vergangenen Donnerstag zum Bundesgerichtshof hoppeln. 2017 hatte Lindt sich die Farbmarke „gold (Pantone Premium Metallics coated 10126 C)“  beim Deutschen Patent und Markenamt für seine Schokohasen eintragen lassen. Die Allgäuer Confiserie Heilemann hatte jedoch die Löschung beantragt.

Nachdem das Landgericht München die Heilemann-Hasen „frappierend“ ähnlich gefunden hatte, wurde die Lindt-Klage vom Münchner Oberlandesgericht jedoch abgewiesen, weil das Gold für Lindt keine klassische Hausfarbe wie das Milka-Lila, das Sparkassen-Rot oder das Nivea-Blau sei. Der Wiedererkennungseffekt der Goldhasen beruhe hingegen auf einer Kombination von Form und Farbe, sodass Lindt für den Goldton keinen Markenschutz beanspruchen könne.

Wegen schlechter Ernte-Prognosen in Brasilien, wo weltweit der meiste Kaffee produziert wird, will Tchibo zum 14. Juni die Preise für Kaffee um 50 bis 100 Cent je Pfund erhöhen. Begründet wurde die geplante Preiserhöhung damit, dass die Preise für Rohkaffee stark gestiegen seien, inbesondere die für hochwertige Arabica-Qualitäten. Aufgrund gestiegener Gesamtkosten im Kaffeeeinkauf hat auch Jacobs Douwe Egberts (JDE) seine Fabrikabgabepreise ebenfalls erhöht.

Während der Außer-Haus-Verkauf von Kaffee in Coffee Shops, Cafés und Bäckereien corona-bedingt um 23 Prozent eingebrochen war, stieg der Verbrauch daheim um 11 Prozent an.

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