Bernie und die fette Kuh

Think positive!

Corona hat auch seine guten Seiten. Tim Raue ist ein kleinkarierter Korinthenkacker. Lidl dealt bald auch mit Cannabis. Glenfiddich betankt seine Fahrzeugflotte mit Whiskey-Rückständen. Alkoholfreie Alternativen sind im Kommen. Und ein neuseeländisches Kultgetränk wird nicht mehr produziert. Unsere Woche im Überblick.

Sehen wir es doch mal positiv: Ohne Corona wären viele Ideen und Konzepte, die schon lange geplant waren, nicht so schnell umgesetzt worden.  So mancher gastronomische Betrieb hätte seinen Shop nicht erweitert und würde seine Produkte jetzt nicht auch im Einzelhandel anbieten. Der Meinung ist wohl nicht nur Andreea Bratu, die Inhaberin des Kölner Burger-Ladens Die Fette Kuh, im Interview mit Zukunft.machen, dem Zukunfts-Format der XING-Redaktion: „Wir haben jetzt digitale Bestellsysteme, die wir vorher nicht hatten – bestellen, per PayPal oder Kreditkarte bezahlen, und dann abholen, gab es bei uns vorher so nicht.“

Als „kleinkarierten Korinthenkacker“ beschreibt sich hingegen der Star-Koch Tim Raue in einem Podcast des Deutschen Weininstituts. Mit ihm zu leben sei ein Albtraum, weil alles seinen Platz haben müsse: „Du kannst mich blind in meine Küche stellen, weil alles genau da ist, wo es hin gehört.“ Und um nicht aus dem Bürgerlichen zurück in die Gosse zu fallen, fragt er sich jeden Morgen: „Bist du gut genug für heute?“

Zugegeben, das fragen auch wir uns jeden Morgen, aber dann drehen wir uns doch noch einmal um und träumen davon, dass die Cannabis-Cookies, Hash-Brownies und Cannabis-Energy-Drinks, die der Discounter Lidl in sein Sortiment aufgenommen hat und in Kürze anbietet, auch eine  berauschende oder gesundheitsfördernde Wirkung haben.

Auch schön: Für die Reduzierung seiner CO2-Emissionen im Logistikbereich wurde der niederländische Pommes-Produzent Aviko mit zwei Green & Lean-Sternen ausgezeichnet. Aviko nimmt übrigens auch an den Roadshows der Gastro Vision teil.

Glenfiddich und weitere Spirituosenmarken des drittgrößten Whiskey-Herstellers der Welt wollen hingegen mit ihrem aus Brennereirückständen gewonnenen Biogas künftig ihre Transportflotte betanken. Bereits in vier Jahren sollen sämtliche Verpackungen der schottischen Whiskey-Branche entweder wiederbenutzbar, recyclebar oder kompostierbar werden. Und bis 2040 will die schottische Whiskey-Industrie  vollständig CO2-neutral werden, wie die digitalen Pioniere von t3n berichten.

Das wird ja auch Zeit, möchte man meinen. Zumal alkoholfreie Alternativen den hochprozentigen Spirituosen immer mehr Konkurrenz machen. „Ob Bier, Wein oder Gin: Alkoholfreie Alternativen sind im Kommen“, verkündet die WirtschaftsWoche. Denn Weine oder Cocktaisl „ohne Umdrehungen“ würden offensichtlich gut in eine Zeit passen, „in der das Gesundheitsbewusstsein gestiegen ist und alkoholbedingte Ausfälle weniger toleriert werden“. Weshalb wohl auch neuseeländische Schüler und Studenten künftig auf ihren Bernie verzichten müssen, dessen Produktion eingestellt wird. Allerdings nicht, weil der Alkoholgehalt dieses süßen Schaumweins bei 9,5 Prozent liegt und bewirkt, dass junge Neuseeländer nach dem Genuss zu viel reihern (weshalb der Bernardino Spumante auch Spewmante genannt wird), sondern weil der Schaumweinsektor sehr „wettbewerbsintensiv“ und die Produktion der Süddeutschen Zeitung zufolge „kommerziell untragbar geworden“ geworden sei.

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