E 171 wird verboten, G2 wird erlaubt

Kollegial, solidarisch und fair

Flutwein hat eine bittere Note. Fairtrade steigert Umsatz. Frankreich verbietet Plastikverpackungen. Aldi Süd kooperiert mit sozialem Start-up. E171 wird verboten. G2-Regeln für Einzelhändler in Hessen. Unsere Woche im Überblick.

Die von der Flutkatastrophe an der Ahr betroffenen Winzer haben mit Flutwein Deutschlands größte Crowdfunding-Aktion gestartet. Bislang erhielten dem manager magazin zufolge etwa 47.000 Spender als Dankeschön eine Flasche ihres „schlimmsten Jahrgangs“, der im Abgang „eine bittere Note“ hat. Auf diese Weise kamen bereits 4,5 Mio. Euro zusammen, sodass vorerst kein Liquiditätsengpass entstanden ist und die Winzer gut durch den Winter kommen. Dann kann es für manche allerdings eng werden, da der Wein, den sie bis März verkaufen könnten, zerstört wurde. 

Fair gehandelte Produkte, also solche, bei denen Mindeststandards bei der Erzeugung von Lebensmitteln wie Kakao oder Kaffee eingehalten und Arbeiter an den erzielten Umsätzen angemessen beteiligt werden, verzeichneten im ersten Halbjahr 2021 vier Prozent mehr Umsatz.

Vor allem fair gehandelte Schokolade und Fairtrade-Tee verkauften sich gut. Ihr Umsatz stieg dank neuer Eigenmarken von Rewe, Lidl und Aldi um 35 Prozent. Die Supermarktketten und Discounter trugen damit zu besseren Arbeitsbedingungen der Kakaobauern bei.

Dieter Overath, der Vorstandsvorsitzende von Fairtrade Deutschland, sah in der Tagesschau einen weiteren  Grund für die Umsatzsteigerungen darin, dass ein Großteil der fairen Lebensmittel in Deutschland mittlerweile zusätzlich bio-zertifiziert seien.  

Auberginen, Blumenkohl, Gurken, Karotten, Kartoffeln, Lauch, Zucchini und Äpfel, Birnen, Mandarinen und Orangen sowie 20 weitere Obst- und Gemüsesorten dürfen in Frankreich vom kommenden Jahr an nur noch verkauft werden, wenn sie nicht in Plastik eingeschweißt oder verpackt sind. Mit dem Verbot will Frankreichs Regierung den anfallenden Plastikmüll verringern. Rund eine Milliarde Plastikverpackungen jährlich könnten so eingespart werden, wie ntv berichtet.

Mit Aldi Süd kooperiert erstmals ein Discounter mit dem Social-Start-up Share und sorgt dafür, dass Lebensmittel, die einen sozialen Nutzen haben, nicht mehr nur in ausgesuchten Bioläden erhältlich sind.

Aktuell bietet Share etwa 100 verschiedene Artikel an, von deren Erlösen soziale Projekte profitieren. Das Start-up arbeitet mit den Vereinten Nationen, der Berliner Tafel oder der Aktion gegen den Hunger zusammen. Über das Mineralwasser würden Brunnen in Liberia finanziert, mit dem Verkauf der Schokolade Kinder und schwangere Frauen in Senegal verpflegt, heißt es im Handelsblatt.

Kaugummis, Süßigkeiten und andere Lebensmittel müssen voraussichtlich ab 2022 ohne den darin oft enthaltenen Farbstoff Titandioxid auskommen, um mögliche Krebsrisiken aus Lebensmitteln zu verbannen. Der als E171 bekannte Stoff kommt auch in Backwaren, Suppen und Salatsoßen vor.

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wertete diese Entscheidung der EU-Staaten, gegen die sie aber noch bis Ende des Jahres Einspruch erheben können, als „Schritt in die richtige Richtung“. Zugleich forderte Foodwatch aber auch, weitere der mehr als 300 in Europa zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe zu überprüfen und zu reduzieren.

In Hessen dürfen Einzelhändler ungeimpften Kunden den Zutritt zu ihrem Laden verwehren. Das entschied das Frankfurter Verwaltungsgericht, nachdem eine Einzelhändlerin für Grills und Grillzubehör gegen die 3G-Regeln geklagt hatte. Nur noch vollständig geimpfte oder von Corona genesene Kunden, so die Berliner Zeitung, dürfen nun ihr Geschäft betreten, Getestete müssen hingegen draußen bleiben. Dafür entfällt in dem Geschäft die Maskenpflicht, sowohl für Mitarbeiter wie für Kunden.

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