Deutsches Bier erobert Großbritannien

Illustrierte Wochenschau

Die Briten trinken immer öfter deutsche Biere. Die Deutschen trinken immer mehr Milch. Der DEHOGA Hamburg gründet einen neuen Fachverband. Sogar Coca-Cola wird nun umweltfreundlicher.  Die Rügenwalder Mühle klappert so laut wie nie am rauschenden Bach. Und Tutaka lädt zum Launchevent ein. Unsere Woche im Überblick.

Der Absatz deutscher Biere ist in britischen Supermärkten nicht zuletzt durch Corona deutlich gestiegen. Waren es 2015 noch 409.000 Hektoliter, die in Großbritannien verkauft wurden, stieg ihr Absatz 2020 auf 699.000 Hektoliter. In Pubs und Restaurants werden deutsche Biere jedoch weiterhin nur selten ausgeschenkt.  

Zugleich ist Großbritannien der größte Absatzmarkt weltweit für alkoholfreies Bier aus Deutschland. Fast jedes fünfte 2020 dorthin exportierte Bier war alkoholfrei. Am weltweiten Export hat alkoholfreies Bier nur einen Anteil von 6 Prozent.

Land der Milchtrinker. Auch der Absatz von Bio-Milch ist in den ersten beiden Monaten 2021 bundesweit gestiegen – um fast 18 Prozent auf 78,6 Millionen Liter. Der Gesamtabsatz von Milch, der auch Bio- und Weidemilch umfasst, belief sich bundesweit auf 611 Millionen Liter in den ersten beiden Monaten dieses Jahres, 1,4 Prozent mehr als 2020.

Bar & Tresen. Der Hamburger DEHOGA-Landesverband will eine neue Fachabteilung gründen: Bar & Tresen. Auf Initiative von Stephan Fehrenbach (Laundrette, Foto oben) und Navid Taghizadeh (Turmbar) sollen Themen wie die Mehrwertsteuer auf Getränkepreise, die Aus- und Weiterbildung des Personals und der Erfahrungsaustausch von Bars angegangen werden. Von der neuen Fachabteilung versprechen sich die beiden Gastronomen, dass Bartender nicht mehr als Einzelkämpfer agieren müssen, sondern von der Politik auch gehört werden.

Coca-Cola verabschiedet sich vom Plastikmüll. Für die internationale Kampagne Break Free from Plastic, ein weltweites Netzwerk, das sich dem Kampf gegen Plastikmüll verschrieben hat, ist Coca-Cola einer der größten Plastikverschmutzer weltweit. Um sein schlechtes Image aufzupolieren, will der Konzern nun mehr auf Recycling setzen. In mehreren US-Bundesstaaten setzt Coca-Cola bereits für einige Marken zu 100 Prozent recycelte PET-Flaschen (rPET) ein und will den Einsatz von neuem Plastik bis 2030 um ein Fünftel reduzieren. In Schweden und den Niederlanden hat der Konzern sogar schon alle PET-Flaschen ganz auf rPET umgestellt.

In Deutschland lag der Anteil von recyceltem Material Ende des vergangenen Jahres hingegen bei 40 Prozent. Am Jahresende 2021 soll er bei 70 Prozent liegen und ViO-Flaschen sollen dann vollständig aus recycletem PET bestehen.  

Warum Coca-Cola sich plötzlich so einsichtig zeigt, liegt aber wohl auch daran, dass vom kommenden Jahr an ein Pfand auf PET-Flaschen aus Einwegplastik erhoben werden soll und ab 2025 PET-Einwegflaschen mindestens zu einem Viertel aus recyceltem Kunststoff (Rezyklat) bestehen müssen.

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach. Der Handelsumsatz mit veganer Wurst betrug 2020 stattliche 397 Millionen Euro,  verglichen mit den 10,8 Milliarden Euro Umsatz mit Wurst aus Fleisch ist vegane Wurst jedoch noch immer ein Nischenprodukt. Die Nachfrage wächst jedoch weltweit sehr schnell. Bis 2035, so die Prognosen, wird der Umsatz von veganer Wurst weltweit von 40 Milliarden auf 290 Milliarden Dollar steigen.

Um die hohe Nachfrage nach veganen Alternativen bedienen zu können, musste die Rügenwalder Mühle, der deutsche Marktführer für veganen oder vegetarischen Fleisch-Ersatz, ihre Produktion des Schinkenspickers aus Fleisch vorübergehend sogar auslagern.  Zu Bestsellern wurden auch veganes Hack aus Sojaprotein und die vegetarische Mortadella. Michael Hähnel, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Familienunternehmens aus Bad Zwischenahn, freut sich denn auch im Handelsblatt: „Nach dem Greta-Effekt profitieren wir nun vom Corona-Effekt. Die Menschen wollen sich in der Pandemie bewusster ernähren.“

Zu den größten Konkurrenten der Rügenwalder Mühle zählen Beyond Meat, Garden Gourmet von Nestlé oder The Vegetarian Butcher von Unilever. Um Marktführer zu bleiben, will das niedersächsische Familienunternehmen seine Kapazitäten schnell weiter aufstocken.

Last not least: Auch die Nachhaltigkeitsberatung Tutaka hat den Lockdown genutzt, um die Darstellung von Informationen und Nachhaltigkeitskriterien zu überarbeiten und ein neues E-Commerce-System zu implementieren.  Am 4. Mai um 11 Uhr laden die Gründerinnen Franziska Altenrath und Alexandra Herget zu einem digitalen Launchevent ein, bei dem es mehr als 100 auf ihre Nachhaltigkeit geprüfte Produkte zu entdecken gibt. Zur Anmeldung geht es hier: Tutaka.

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