Food for Future und pflanzliches Bier

Illustrierte Wochenschau

Dank Corona wird nachhaltiger gekocht. Belgische Frittenbuden sind keine Opfer der Pandemie. Doppelgold für die Supernase. Und Amerikaner dürfen schon bald nur noch „pflanzliches Bier“ trinken. Unsere Woche im Überblick.

Bereits 8 Millionen Verbraucher verzichten in Deutschland auf Fleisch oder ernähren sich vegan oder vegetarisch. Mehr als 34.000 Bauernhöfe erwirtschaften ihr Land nach ökologischen Kriterien. 2.600 Bioläden und Biomärkte vertreiben Produkte aus ökologischer Landwirtschaft. Auf 3.300 Wochenmärkten können lokale, saisonale Produkte unverpackt gekauft werden. Bei rund 300 Landwirtschaftsbetrieben kann man Mitglied werden und Ernteanteile beziehen. Über 125 Unverpackt-Läden bieten unverpackte Lebensmittel an. In 3.000 Hofläden können Produkte aus der direkten Nachbarschaft gekauft werden. Und 800 Weltläden verkaufen fair gehandelte Produkte aus Entwicklungsländern und unterstützen damit weltweit Kleinbauern. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die Corona-Pandemie, die dazu geführt hat, dass wieder mehr selbst gekocht wird, weiß Martin Kintrup, der mit seinem Buch Food for Future zum Nach- und Umdenken beitragen und das nötige Rüstzeug für eine nachhaltige Ernährung vermitteln will: „Wer daheim kocht, setzt in der Regel auf frische regionale und gesunde und hochwertige Lebensmittel – bevorzugt Obst und Gemüse.“ Viele Supermärkte hätten deshalb schon im ersten Lockdown ihr Personal aufgestockt.

Esst mehr Fritten. Trotz Corona-bedingter Umsatzeinbußen zwischen 20 und 80 Prozent musste keine der 4.600 belgischen Frittenbuden dichtmachen. Zu verdanken haben sie das Romain Cools vom Verband der kartoffelverarbeitenden Industrie (Belgapom), der in einem Interview dazu aufgerufen hatte, statt nur einmal pro Woche zweimal Pommes zu essen. Die Investitionen in die kartoffelverarbeitende Industrie gingen zwar im Vergleich zu 2019 um 15 Prozent zurück und die Zahl der in der Branche Beschäftigten um 16,5 Prozent. Um Platz in den Kühlhäusern zu schaffen, wurden aber so viele Kartoffeln wie möglich an Tafeln verteilt und große Mengen endeten als Viehfutter oder in Biogasanlagen. Während Restaurants in neun von zwölf Monaten schließen mussten, blieben die Buden zudem jeden Tag geöffnet. Bernard Lefèvre, der Vorsitzende des nationalen Dachverbands der Frittenbuden-Betreiber (Navefri) mag sie denn auch nicht als Opfer der Pandemie bezeichnen.  

Doppelgold für die Supernase. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren vermischte Kim Weisswange die teuren Parfüms ihrer Mutter mit ätherischen Ölen, die indische Händler in ihrer Heimat Südafrika auf dem Markt anboten, weil ihr deren Düfte nicht gefielen. Nachdem sie an der Universität  von Los Angeles Chemie mit dem Schwerpunkt Parfümkreation studiert hatte, jobbte sie jedoch zunächst als Visagistin – bis sie für die unter Allergien leidende Schauspielerin Glenn Close (Eine verhängnisvolle Affäre) ein eigenes Parfüm kreierte, was sich in Hollywood schnell herumsprach. Schon bald gehörten Cher und Michelle Pfeiffer, Madonna und George Michael, aber auch Prince Charles und Lady Di zu den Kunden der Duftkreateurin. Und Queen Elizabeth II. bedankte sich persönlich bei ihr für einen maßgeschneiderten Duft. 

Neben ihren „unique perfumes“ destilliert die 1963 geborene Supernase in ihrer Hamburger Manufaktur aber auch eine eigene Gin-Marke, da Gin „ja auch nur ein parfümierter Wodka“ sei. Und mit ihren Avocado-Dry-Spirit- und Dream-Likören Abacaty errang sie bei der World Spirits Competition in San Francisco soeben gleich zwei Goldmedaillen. Wir gratulieren ganz herzlich.

Dumm wie Donald. In seiner Sendung Fox Business empörte sich der frühere Wirtschaftsberater von Donald Trump, Larry Kudlow, über den von US-Präsident Joe Biden geplanten Green New Deal und behauptete, die Amerikaner würden künftig gezwungen, kein Fleisch mehr zu essen und nur noch „pflanzliches Bier“ zu trinken. Dumm gelaufen, wird Bier doch seit über 500 Jahren aus Pflanzen – Hopfen und Malz – gebraut und selbst in den USA nicht mit Fleisch versetzt.

Pflanzenfreunde geniessen ihr Feierabendbier
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