Angespannte Lage in der bayrischen Gastronomie

Unsplash Finn Mund

DEHOGA Bayern veröffentlicht aktuelle Umfrage-Ergebnisse

Trotz der Aufhebung der meisten Corona-Einschränkungen bleibt die Lage in der bayrischen Gastronomie angespannt. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern durchgeführt hat. Mehr als 680 Betriebe gaben dabei Auskunft. So habe der Umsatz im März dieses Jahres noch immer 26 Prozent unter dem Vergleichswert von 2019 gelegen. Vergleiche man das erste Quartal 2022 mit den Werten von 2019, habe das Gastgewerbe sogar ein Minus in Höhe von 34 Prozent hinnehmen müssen.

„Die wirtschaftliche Situation hat sich noch nicht beruhigt. Neben dem nach wie vor extremen Umsatzeinbruch und der durch Corona äußerst angespannten Mitarbeitersituation spüren wir die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs insbesondere über die massiv steigenden Energiekosten und Lebensmittelpreise sowie eine fehlende Planungssicherheit“, sagt DEHOGA Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer. Infolgedessen würden sich 36,1 Prozent der Betriebe in ihrer Existenz gefährdet sehen und, 19,5 Prozent zögen sogar eine Betriebsaufgabe in Erwägung.

Die Buchungslage zu Ostern stellt sich laut DEHOGA in Hotellerie und Gastronomie noch „ausbaufähig“ dar: 30,4 Prozent der Betriebe bewerteten sie als schlecht, 13,0 Prozent sogar als „sehr schlecht“. Demgegenüber betrachten nur 7,4 Prozent die Reservierungen und Übernachtungsanfragen zu den Feiertagen als „sehr gut“, weitere 16,7 Prozent als „gut“ und 32,5 Prozent als „befriedigend“.

Als größte Herausforderung sehen die Unternehmen des bayerischen Gastgewerbes derzeit die steigenden Lebensmittelpreise an, was 85,6 Prozent aller Befragten angaben. Speiseöl und Mehl rangieren bei den Teuerungen dabei ganz oben. Knapp dahinter werden von 85,1 Prozent der Befragten die steigenden Energiekosten unter den ‚größten Herausforderungen‘ genannt, aber auch die steigenden Personalkosten (67,2 Prozent), die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise (64,4 Prozent), und der akute Mitarbeitermangel (60,2 Prozent). 63,4 Prozent der Hoteliers und Gastronomen bemerken mittlerweile Lieferengpässe in Bezug auf bestimmte Lebensmittel, hierbei insbesondere bei Speiseöl, was 95,2 Prozent der betroffenen Betriebe angaben, Mehl (53,6 Prozent) und Fleisch (22,4 Prozent).

„Angesichts der massiven Kostensteigerungen in allen wesentlichen Bereichen werden Preisanpassungen im Gastgewerbe dieses Jahr unumgänglich sein“, so DEHOGA Bayern-Landesgeschäftsführer. Geppert weiter: „Was viele nicht wissen: Neben einem hohen Wareneinsatz sind gastgewerbliche Betriebe besonders energie- und personalintensiv. Um auf denselben Umsatz wie der Einzelhandel zu kommen, benötigen wir sechs Mal so viele Mitarbeiter. Neben deutlichen Kostensteigerungen hinsichtlich des Einkaufs sowie des neuen Tarifabschlusses schlägt auch der kräftige Anstieg der Energiekosten durch. Zusätzlich kommen jetzt die durch die Corona-Pandemie angefallenen Kosten wie beispielsweise die Tilgung der Überbrückungskredite, die Zahlung gestundeter Beiträge sowie die Kosten für Schutz- und Hygienemaßnahmen voll zum Tragen.

Der verband bekräftige vor diesem Hintergrund noch einmal seine Forderung nach der Entfristung der gesenkten Mehrwertsteuer auf Speisen unter dem Einbezug von Getränken. Dadurch „würden die Unternehmen in die Lage versetzt, aus eigener Kraft wirtschaften zu können“, so Dr. Thomas Geppert abschließend.

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