Aktuelle Dehoga-Umfrage

DEHOGA Bundesverband/Svea Pietschmann

Betriebe sehe Gastgewerbe noch unter Vorkrisenniveau

DEHOGA-Präsident Guido Zöllick (Foto) sieht aktuell zwar „positive Tendenzen“ in der Gastronomie, allerdings gehe „die Schere zwischen Umsatzgewinnern und -verlierern weiter auseinander“. Im gesamten ersten Halbjahr 2022 musste die Branche demnach ein Umsatzminus von nominal 13,4 Prozent gegenüber dem ersten Vorkrisen-Halbjahr 2019 verbuchen.

Das geht aus einer aktuellen Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes hervor, an der vom 6. Bis 10. Juli 2022. Insgesamt 2.860 Betriebe teilnahmen. Laut dem Statistischen Bundesamt betrug das nominale Umsatzminus im Zeitraum von Januar bis April 2022 noch 21,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Auch im Juni 2022 lagen die Umsätze mit einem Minus von 2,6 Prozent noch immer unter dem Vorkrisenniveau. Zwar melden 40,8 Prozent der Betriebe bessere Umsätze als im Juni 2019, diesen stehen jedoch 55,1 Prozent an Unternehmen gegenüber, die niedrigere Umsätze als im Vorkrisenzeitraum verzeichnen. „Größte Sorgen bereiten den Betrieben laut den Umfrage-Ergebnissen weiterhin die explodierenden Preise für Energie, Lebensmittel und Personal“, erklärt Zöllick.

Die DEHOGA-Umfrage zeigt große Unterschiede zwischen privater und geschäftlicher Nachfrage auf. Während bei den privaten Buchungen nur noch 18,3 Prozent der Unternehmen die Buchungslage als schlecht oder sehr schlecht bewerten, sind es im Businessbereich mit 36,9 Prozent doppelt so viel. Nun hofft die Branche darauf, dass sich die Buchungslage in den Sommermonaten weiter verbessert. Für Juli 2022 melden 38,4 Prozent der Betriebe eine gute bis sehr gute Buchungslage, 35,8 Prozent bezeichnen diese als befriedigend. 25,8 Prozent der Betriebe beurteilen sie dagegen als schlecht bis sehr schlecht.

Wie bereits im Mai stehen die explodierenden Energiekosten (87,5 Prozent) sowie die steigenden Lebensmittelpreise (81,6 Prozent) und Personalkosten (64,1 Prozent) auch im Juni-Ranking der Belastungen ganz oben. 62,6 Prozent der Betriebe beklagen zudem einen akuten Mitarbeitermangel. Die Branche erwartet hier die Unterstützung der Politik. „Es bedarf schneller und pragmatischer Lösungen“, fordert DEHOGA-Präsident Zöllick, „um den Arbeitskräftemangel in den Griff zu kriegen, brauchen wir neue rechtliche Möglichkeiten für eine gezielte Erwerbsmigration aus Drittstaaten. Dabei ist es unverzichtbar, Prozesse effizienter zu gestalten, Visaverfahren zu beschleunigen, erweiterte Einwanderungstatbestände zu schaffen sowie dort, wo nötig, die Anerkennung von Bildungs- wie Berufsabschlüssen schneller und unbürokratischer durchzuführen.“

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