Wettrüsten um die Keimfreiheit
Seitdem das Tragen von Masken in allen Bundesländern Pflicht ist, sind sie zum modischen Accessoire geworden. Und Hygiene ist das neue Buchungskriterium von Hotelgästen.
Das Sortiment des in diesem Jahr gegründeten Start-ups Belurra reicht von stylischen Slippern aus Seegras über Guest Amenities wie Rasierern aus Bambus bis hin zu nachhaltigen Duschhauben oder Wäschesäcken. Auf der Gastro Vision 2020 wollte Belurra seine nachhaltig produzierten, fair gehandelten und CO2-neutralen Produkte der Hotellerie vorstellen, doch dann kam Corona.
Statt die Hände in den Schoß zu legen, ließ Belurra jedoch in Indonesien Atemschutzmasken aus Tencel herstellen, einer Naturfaser, die temperaturregulierend wirkt, antiallergen, reißfest und resistent gegen Milben und Bakterien ist und außerdem Feuchtigkeit absorbiert.
Mit den Masken will Belurra Hotels und großen Ketten „eine hochwertige Option für ihre Mitarbeiter oder aber sinnvolle Give-aways für ihre Gäste“ anbieten, die auch mit dem Branding eines Kunden versehen werden können.

Ganz Deutschland scheint zur Zeit Masken zu schneidern. Sie werden nicht nur in Apotheken und Drogerien angeboten, sondern auch von Kiosken oder Privatpersonen, die sie im Internet oder im Fenster ihrer Wohnung anbieten. In Bayern wurde erst kürzlich sogar ein „Maskomat“ vorgestellt, ein Automat, aus dem man sich eine Atemschutzmaske ziehen kann wie sonst eine Dose Cola. Hygiene, unkt die AHGZ nicht zu Unrecht, sei zum „neuen Buchungskriterium“ von Hotelgästen geworden. Weshalb „ein neues Wettrüsten um die Keimfreiheit im Hotel“ begonnen habe. So werbe die Hotel- und Hostelkette a&o damit, dass ein Gast bei ihr „gefühlt gesünder“ abreise, als er einchecke.
Natürlich nützt das alles nichts, solange die Hotels geschlossen sind, aber wie heißt es doch so schön auf Neudeutsch: Nach dem Shutdown ist vor dem Re-Opening.